Beschreibung

Mitte des 19. Jahrhunderts segelte der Engländer Thomas Austin nach Australien. In seinem Reisegepäck: 24 Kaninchen. Er soll gesagt haben: „Das Aussetzen von ein paar Kaninchen wird wohl kaum Schaden anrichten und gibt einem ein wenig das Gefühl, zu Hause zu sein“….

Von 1901 bis 1907 arbeiteten 500 Menschen an einem gigantischen Zaun im Osten Australiens. Der „Rabbit Proof Fence“ sollte die Ausbreitung der Nager von Westen nach Osten eindämmen. Der Dingozaun oder Hundezaun (engl. Dingo Fence oder Dog Fence) ist ein Zaun in Australien, der die Schafweiden im Süden des Kontinents vor Raubtieren, hauptsächlich Dingos, aber auch Füchsen, schützen soll.

Er besteht aus Maschendraht, verläuft von der Ostküste bei Brisbane im Bundesstaat Queensland bis nach Ceduna in South Australia. Seine Höhe variiert von 1,5 bis 2,5 Meter und ist, auf den Gebieten der Bundesstaaten South Australia, New South Wales und Queensland der längste ununterbrochene Zaun und das längste Bauwerk der Welt. In seiner hundertjährigen Geschichte ist der Zaun auf bis zu 8000 Kilometer Länge angewachsen. Damit war er das längste Bauwerk der Welt, sogar noch länger als die chinesische Mauer. Die enormen Kosten für die Instandhaltung des Dingo Fence haben aber dazu geführt, daß er heute eine Länge von nur noch knapp über 5000 Kilometern hat.

Durch Stürme, Überschwemmungen und Beschädigungen etwa durch Kamele wird der Dingozaun immer wieder unterbrochen und muß aufwendig gewartet werden, organisiert durch Dog Fence Boards. Für die Schafzüchter sind die Dingos eine wahre Plage: Hat der Wildhund erst einmal Zugang zu einer Herde gefunden, tötet er gleich mehrere Schafe. Wer den Zaun öffnet, wird hart bestraft. Ein Bußgeld von bis zu 2500 Euro muß beispielsweise derjenige zahlen, der den Zaun auf einer Straße passiert und vergißt, das Tor wieder zu schließen.